So Dankbar war noch kein König

So Dankbar war noch kein König

Tageblatt für den Kreis Steinfurt (07.07.2008)
„Eine gute Stunde brauchen wir noch", schätzt Alfred Wortmann. Da ist es fünf Minuten vor sechs. Und die Schützen machen gerade eine kurze Pause. Der Schießmeister begutachtet das Federvieh durch das Fernglas. Wie recht er doch hat. Um 19.15 Uhr fielen am gestrigen Sonntag die letzten Brocken des Vogels ab.

Ewald Dankbar ist der neue König des Schützenvereins Lamberti-Mark. Mit dem 486. Schuss holt er das Tier von der Stange. Die Mitglieder blicken in ihrem Jubiläumsjahr auf ein spannendes Königsschießen zurück.
Dankbar selbst kann es kurz danach noch gar nicht richtig begreifen. Erst als die Vereinskollegen ihn in die Höhe werfen, beginnt der 44-Jährige richtig zu jubeln. Die Schlange der Gratulanten ist lang. Nach ein paar Minuten hat sich auch seine Frau und Königin Marianne Dankbar zum neuen Würdenträger durchgekämpft. Jetzt werden beide umarmt. Der Vorsitzende des Vereins, Rainer Engbers, bringt eine Flasche Sekt mit. Gemeinsam stoßen die drei an. Auch die anderen Königsanwärter gehören zu den ersten Gratulanten. „In diesem Jahr haben wir sehr viele Kandidaten gehabt", freut sich Schießmeister Wortmann.

Ewald Dankbar wird in die Luft geworfen. Er ist der Jubiläumskönig.
Ewald Dankbar wird in die Luft geworfen. Er ist der Jubiläumskönig.
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„In den Vorjahren waren es oft nur drei oder vier, die um den Titel gekämpft haben", erinnert sich der Jäger. Um kurz vor sechs waren es noch fast zehn Schützen, die sich in die Schlange vor den drei Gewehren einreihten. Sie alle wussten jedoch: Die heiße Phase hat noch gar nicht begonnen. Es droht noch keine Gefahr. Sieben bleiben bis zum Schluss dabei, halten die Schießpausen aus und werfen hin und wieder mal einen Blick durch das Fernglas, um zu schauen, wo das Holz schon am stärksten durchlöchert ist. Martin de Boer, Thomas Ransmann, Hermann Wilger, Siggi Rothe, Stefan Behnke und Werner Krabbe wären auch gerne im Jubiläumsjahr König geworden. Es hat nicht sollen sein - jetzt gratulieren sie ganz fair dem Sieger.
Der hatte am Abend noch ein straffes Programm vor sich. Erst eilte er nach Hause, um sich in Schale zu werfen. Mit der Kutsche kam er später zum Festzelt auf den Schützenplatz zurück. Dort stand die Krönung an. Danach eröffnete das Königspaar mit einem Ehrentanz die Tanzfläche.

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