Chronik über das Vereinsleben
von Lamberti - Mark e.V.
Gegründet im Jahr 1908, blickt der Schützenverein Lamberti-Mark e.V. auf eine lange Tradition zurück:
Am 23. August im Gründungsjahr 1908 wurde das erste Schützenfest des Schützenvereins Lamberti-Mark gefeiert. Nachmittags um 15.30 Uhr nahm der 1. Vorsitzende und Präsident Johann Westefehr die Fahnenweihe vor.
Danach ging es unter dem Kommando des Hauptmanns Albert Eppink in geschlossenem Marsch zum Schießstand, wo als erster König der Vereinsgeschichte Herr Johann Westefehr den Meisterschuß tat und seine Gattin Hermine geb. Oonk zur Königin nahm. Nach Proklamation des Königspaares, erfolgte der Marsch zum Festzelt, wo ein gemütlicher Tanzabend stattfand.
Nach der Neugründung und des starken Zuspruchs wurde das Vereinsleben so aktiv, daß man jährlich ein Schützenfest von zweitägiger Dauer feierte. Diese Feste konnten nach Einsicht in noch allen vorhandenen Protokolle in schöner Harmonie gefeiert werden. Der Jahresbeitrag betrug 1,50 Mark pro Mitglied und für jugendliche Schützenbrüder, die im Schützenfestjahre 18 Jahre alt wurden, 1,-- Mark. Im Jahre 1909 war Mitbegründer Johann Wellermann Oberst. Karl Westefehr (Sohn des Gründers) tat den letzten Schuß und nahm sich Fräulein Elisabeth Telker zur Königin. Bereits in diesem Jahr sprach man davon, daß viel getanzt und gefeiert wurde und das Fest sich bis in die frühen Morgenstunden hinzog. In den folgenden Jahren bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges trugen sich folgende Schützenbrüder als Könige in die Vereinsgeschichte ein: 1910 Bernhard Jennebuer und Gattin, 1912 Bernhard Brink und Gattin, 1914 Heinrich Janning und Fräulein Epping.
Bereits im Jahre 1911 wurde auf der Versammlung am 30. 1. beschlossen, daß alle Schützenbrüder statt Mützen Hüte während der Festumzüge tragen sollten. Darüber hinaus wurde der Beschluß gefaßt, eine Vogelstange im Vereinsbezirk zu errichten. In der Voradventszeit dieses Jahres wurde die erste Kinderbelustigung für den Nachwuchs des Vereins durchgeführt. Auf der Generalversammlung am 3. 7. 1912 übergaben Vereinsdamen dem Vorstand Geld zur Anschaffung einer Schleife, die beim Stiftungsfest zum 5-jährigen Bestehen im folgenden Jahr von den alten Königinnen Frau Westefehr und Frau Jennebuer sowie vier Ehrendamen an die Vereinsfahne geheftet wurde.
Während des 1. Weltkrieges und der schweren Nachkriegsjahre von 1914 bis 1922 ruhten alle Schützenfeste. Bereits 1919 versuchte man durch erste Versammlungen der Schützenbrüder das Vereinsleben zu aktivieren. Man schaffte eine Ehrentafel für die im Felde gebliebenen Schützenkameraden an.
Im Jahre 1921 wurde das Vereinsleben rege, indem für die Kleinen des Vereins eine Kinderbelustigung abgehalten wurde und für die Schützenbrüder und Damen des Vereins ein Ball stattfand. Im Juli 1922 wurde nach harten Nachkriegsjahren wieder das erste Schützenfest gefeiert. Die Festwirte Austermann und Wösting hatten bereits ein Zelt und stellten es dem Verein für das Schützenfest zur Verfügung. Der Oberst Anton Intfeld konnte in diesem Jahr eine große Anzahl Schützenbrüder begrüßen, die während des Festes kräftig mitfeierten. Um die Königswürde rang man sehr lange, es konnte August Ahlers zum König proklamiert werden, der seine Gattin zur Königin erkor.
Auf einer Generalversammlung im Jahre 1922 wurde der scheidende 1. Vorsitzende Johann Wellermann zum ersten Ehrenvorsitzenden des Schützenvereins Lamberti-Mark ernannt. Sein Nachfolger im Amt des 1. Vorsitzenden wurde August Ahlers. Im Jahre 1924 wurde wiederum ein harmonisches Schützenfest gefeiert. Die Königswürde errang in diesem Jahr Johann Wellermann, der seine Gattin zur Königin nahm.
Die wohl kürzesten Vogelschießen der Vereinsgeschichte fanden im Jahre 1925 und 1927 statt. Im Jahre 1925 absolvierte Engelbert Frermann bereits nach sechs Minuten als 19-jähriger den Königsschuß und nahm Fräulein Elisabeth Wellermann zur Königin. Beim nächsten traditionellen Schützenfest ihm Jahre 1927 errang Anton Hülsmann die Königswürde. Als Königin stand ihm Fräulein Katharina Krabbe zur Seite. Die Bewirtung auf dem Festzelt hatte Vereinswirt Pieper, der bereits seit 1912 als Wirt das Vereinslokal des Schützenvereins Lamberti-Mark führte.
Am 14. August 1927 nahm eine große Abordnung des Schützenvereins Lamberti-Mark am Gründungsfest des Schützenvereins Einigkeit teil. Man brachte als Gastgeschenk einen silbernen Fahnennagel mit. Nach dem Fest-marsch und einem kameradschaftlichen Umtrunk, marschierte man in geschlossener Ordnung in den Vereinsbezirk zurück. Unter Leitung des Ehrenvorsitzenden Johann Wellermann wurde die Fahne ins Vereinslokal Pieper gebracht und man ging hiernach frohgestimmt auseinander. Am 24. und 25. Juni 1928 feierte der Schützenverein Lamberti-Mark sein 20-jähriges Bestehen. Die Mitgliederzahl betrug zu der Zeit rund 100 Schützenbrüder. Bereits eine Woche vorher wurde zum ersten Mal die Fahne zur vereinseigenen Vogelstange gebracht, die in den Wochen vor dem Fest von einigen aktiven Mitgliedern errichtet wurde.
Der vom 2. Kassierer Franz Elfers angefertigte übergroße Vogel wurde nach hartem Ringen vom Schützenbruder Gustav Girnus abgeschossen, der seine junge Frau zur Königin wählte. Am Festabend hielten die geladenen Gäste, u.a. Herr Wieschebrink und Herr Fasen, eine Ansprache, die vom Vorsitzenden August Ahlers und vom Ehrenvorsitzenden Johann Wellermann erwidert wurde. Für seine Treue und seine Verdienste wurde Richard Wieschebrink zum Ehrenmitglied ernannt, er stiftete den heute noch vorhandenen silbernen Vogel an der Königskette.
Die Tanz- und Marschmusik wurde erstmals von der heute noch allen gut bekannten "Intfeldschen Kapelle" vorgetragen. Im Jahre 1929 errang Josef Hüntemann die begehrte Königswürde, Fräulein Adelheid Herzig wurde als Königin gekrönt. Festwirt dieses Schützenfestes war Heinrich Elshoff, Langenhorst, der am Montag zum Frühschoppenkonzert Schützenbrüder nebst Frauen zum kostenlosen Essen und Trinken nach Langenhorst einlud.
Trotz schwieriger Zeiten wurde 1931 auf einem 650 qm großen Festzelt des Zeltverleihers und gleichzeitigen Festwirtes Hubert Elkemann, Graes bei Ahaus, an drei Tagen ein harmonisches Schützenfest gefeiert. Die Königswürde errang nach hartem Ringen das älteste Vereinsmitglied Franz Pohl mit 71 Jahren, der sich seine Frau Emma zur Königin nahm.
Das erste Vereinsjubiläum - 25 Jahre Vereinsgeschichte - wurde vom 8. bis 10. Juli 1933 gefeiert. Alle Schützenbrüder zogen zum Gedenken der gefallenen Kameraden unter Vormarsch der Intfeldschen Kapelle bei Einbruch der Dunkelheit - jeder mit einer Pechfackel ausgestattet - zum Kriegerdenkmal an der Kirche. 15 Schützenbrüder waren im ersten Weltkrieg gefallen. Dieser gedachte man mit einem Lorbeerkranz mit Schleife. Am Festsonntag waren alle zehn geladenen Nachbarvereine mit ihren Abordnungen anwesend. Im Anschluß an den imposanten Festumzug marschierten die Mitglieder unseres Jubelvereins in Richtung Vogelstange. Viele geladene Gäste, u.a. Bürgermeister Dr. Linnhoff, nahmen am Festzug und an den Feierlichkeiten teil. Die Damen des Vereins stifteten einen Silberkranz für die Fahne; Bürgermeister Dr. Linnhoff, von der Gemeinde Ochtrup, stiftete für die Königskette eine silberne Plakette. Die Gastvereine übergaben je einen Fahnennagel.
Einer der jüngsten Schützenbrüder des Vereins, nämlich Bernhard Stücker, trug sich als Jubelkönig in die Chronik des Vereins ein, zur Königin nahm er seine Braut Fräulein Maria Scheipers.
Am Abend schloß sich ein gut besuchter Festball an. Am Montagmorgen wurde bei starker Beteiligung in den Laurenzschen Waldanlagen ein Faß Freibier aufgelegt. Nachmittags bewirtete der Vorstand die Vereinsdamen mit einer reichlich gedeckten Kaffeetafel. Zur gleichen Zeit wurden die Kinder ebenfalls mit Kuchen und Süßigkeiten beschenkt. Der Abend stand ganz im Zeichen des Festballes, der erst in den frühen Morgenstunden endete. Einem Protokoll des Jahres 1934 konnte man erstmals die festgelegten Grenzen des Vereinsbezirks Lamberti-Mark entnehmen, die im Großen und Ganzen noch heute Gültigkeit haben.
In den Jahren 1934 bis 1948 gab es aufgrund eines Zwischenberichts keinen Schützenverein in Ochtrup. Auf Beschluß der NSDAP wurden vom Ortsgruppenleiter Goebel und dem damaligen Amtsbürgermeister Dr. Linnhoff sämtliche Schützenvereine des Stadtbezirkes Ochtrup zu einer Schützengilde zusammengeschlossen. Die Selbständigkeit der Vereine hatte somit aufgehört zu bestehen. Der Schützenverein Lamberti-Mark wurde als 1. Kompanie der Schützengilde zugeteilt und der Vereinsvorstand außer Kraft gesetzt. Jedem Verein wurde ein alleinbefehlender Hauptmann zugeteilt. Für den Schützenverein Lamberti-Mark war es Panzergrenadier Josef Wenningmann. Bereits im Jahre 1934 wurde - so den Annalen zu entnehmen - auf dem Marktplatz ein großes Pleiteschützenfest gefeiert, wobei Dr. Neukirch als gerngesehener König den letzten Schuß tat. Durch den Klassenunterschied in der zwangsweise gegründeten Schützengilde konnte von gemütlichem Feiern keine Rede sein. Das Ende der Gilde war bereits nach diesem Fest abzusehen.
Dieses veranlaßte den Schützenverein Lamberti-Mark, trotz des Verbotes intern sein eigenes Fest zu feiern. Es gibt hierüber zwar keine Protokolle, doch von älteren Vereinsmitgliedern war zu erfahren, daß zwei Tage schön gefeiert wurde und Schützenbruder Heinrich Rasing die Königswürde errang. 1935 feierte man zwar das zweite Gildeschützenfest, aber auch das letzte. Trotz des guten Willens der einzelnen Hauptmänner und Offiziere, war die Gilde nicht mehr zu retten und die Auflösung beschlossen. Der Kassenbestand wurde der N.S.V. zur Verfügung gestellt, gleichzeitig versuchten die einzelnen Schützenvereine sich neu zu formieren und aufzubauen. Der Schützenverein Lamberti-Mark ließ sich nicht unterkriegen und feierte bereits 1937 sein eigenes Schützenfest. Der Verein wurde übergangsweise vom Schützenbruder und damaligen Hauptmann der kurzen Gildezeit Josef Wenningmann weitergeführt. In kameradschaftlicher Weise und bekannter Harmonie wurde ein schönes vereinsinternes Schützenfest gefeiert, wobei Oskar Vogel König wurde und seine Gattin zur Königin nahm.
Kurz vor Ausbruch des II. Weltkrieges wurde 1939 im Sommer nochmals ein bescheidenes aber sehr gemütliches Schützenfest gefeiert. Heinrich Richter tat den Königsschuß und erkor seine Gattin zur Königin. In der Zeit von 1939 bis 1947 wurde aufgrund des II. Weltkrieges und der Nachkriegswirren kein Fest gefeiert. Der größte Teil des Vereinseigentums ging verloren. Der Umsichtigkeit einiger Mitglieder ist es zu verdanken, daß bei der ersten Nachkriegsversammlung im Juli 1947 der Schützenverein Lamberti-Mark noch drei Uniformröcke und vier Schützenhüte sein Eigen nennen konnte. Besonders erfreulich auf dieser Versammlung war die starke Beteiligung der Jugend, die nach einem Rückblick auf das Vereinsleben die vereinsinterne Arbeit ihrer Väter voll anerkannte. Der alte Vorstand des Jahres 1933 stellte sich dem Verein wieder voll und ganz zur Verfügung und konnte seine Arbeit anläßlich einer Versammlung am 27. Juli 1947 im Vereinslokal Bücker, auf der über 80 Mitglieder erschienen waren, wieder aufnehmen. Man beschloß, noch unbedingt in dem Jahr ein Schützenfest zu feiern. Man einigte sich auf den 5. 10. 1947 und beschloß für dieses Jahr ab Juli 1947 einen Mitgliedsbeitrag pro Schützenbruder von 1,-- Mark zu kassieren. Die Kosten des Schützenfestes wurden durch Umlage finanziert. Da kein Zelt zu beschaffen war, wurde im Saal Fischer gefeiert. Das Fest verlief unter der glänzenden Übersicht von Oberst Karl Scheitz und Hauptmann Clemens Scho bei froher Laune und guter Harmonie. Aufgrund des Verbots der Militärregierung durfte nicht geschossen werden. Die Vogelbauer Albert Timmermeester und Heinrich Veldhuis zauberten jedoch einen aus Torf gefertigten Vogel, der aber nach außen einen stabilen Eindruck machte. Der Vogel wurde mit einer 10 Pfund schweren Eisenkugel beworfen. Die Königswürde errang bei diesem ersten Nachkriegsschützenfest von Lamberti-Mark Theodor Engbers, der seine Gattin Josefine geb. Löbbering zur Königin erkor.
Anläßlich der Generalversammlung am 24. 2. 1948 im Vereinslokal Bücker wurde nach lebhafter Debatte beschlossen, das 40-jährige Vereinsbestehen mit einem Schützenfest zu feiern. Der Vorstand wurde beauftragt, dieses Fest zu organisieren. Die reichlich vorhandene Reichsmark hatte kaum noch Kaufkraft. Man munkelte bereits von einer neuen Währung. In den Textilbetrieben wurden Bezugsmarken für Stoffe herausgegeben. Es wurde einstimmig beschlossen, daß jedes Mitglied einen Meter Stoff = 10 Punkte für den Schützenverein opfern solle. Zu einem Preis von 1.200 RM und zusätzlich 73 Meter Stoff wurde beim Zeltverleih Gebr. Langelar, Ramsdorf, ein Zelt angemietet. Acht Tage vor dem geplanten Fest, am 20. Juli 1948, gab es die neue Deutsche Mark. Somit war für die Planung und Ausführung des Festes kein Geld vorhanden. Intensive Verhandlungen und Bemühungen führten jedoch zum Schützenfesttermin acht Tage nachdem die DM geboren war. Mit dem Versprechen des Vorstandes, die Bewirtung und Bewirtschaftung für zwei Feste zu erhalten, übernahm der Schützenbruder Bernhard Bosma und Anton Gerdes dieses wage Unternehmen. Alle Mitglieder des Schützenvereins und auch die bestellten Wirte waren nach Abschluß voll zufrieden. Dem Protokoll ist zu entnehmen, daß ein ganz tolles Schützenfest gefeiert wurde, wie man es in den zurückliegenden 40 Jahren nicht erlebt hat. Da der Schützenverein durch den Umstand der neuen Währung neun Tage Besitzer eines Zeltes war, galt sechs Tage das Motto "Musik, Tanz, Humor und Stimmung", und das am Anfang ohne Bargeld zu besitzen. Bei der Endabrechnung des Festes blieb noch soviel Geld übrig, daß für harte Währung der Schützenverein Lamberti-Mark zehn weiße Hosen und zehn Schärpen für Offiziere anschaffen konnte. Aufgrund dieser besonderen Ereignisse möchten wir diesen Aktiven-Vorstand und den Festvorstand einmal namentlich nennen:
Vorstand:
1. Vorsitzender August Ahlers
2. Vorsitzender Karl Westefehr
1. Schriftführer Franz Vergers
2. Schriftführer Bernhard Laurenz
1. Kassierer Clemens Scho
2. Kassierer B. Albersmann
Beisitzer Heinrich Veldhuis und Albert Timmermeester
Festvorstand:
Oberst Karl Scheitz
Hauptmann Karl Westefehr
Adjutanten Willi Ahlers und Josef Bussmann
Königsoffiziere Werner Laurenz und Theo Timmermeester
Fahne Kurt Ordelmans
Fahnenoffiziere Clemens Scho und Karl Wenning
Den hart umkämpften Königsschuß tat anläßlich dieses großartigen Festes Schützenbruder Heinrich Op de Bekke, der seine Gattin Franziska geb. Hümke zur Königin nahm.
Bereits vor dem Fest wurde 1948 erstmals nach dem Krieg am Ostersonntag, bei guter Beteiligung seitens der Bevölkerung und der Bewohner des Vereinsbezirks Lamberti-Mark, der Poaskenstaken abgebrannt. Aus voller Kehle wurden alle bekannten kirchlichen Osterlieder mit Begleitung der Intfeldschen Kapelle gesungen. Der Poaskenstaken wurde nach dem Abbrennen meistbietend versteigert.
Anläßlich der Generalversammlung vom 20. 2. 1949 wurden verschiedene Posten des Aktiven Vorstandes neu besetzt, unter anderem übertrug man die Verantwortung des 1. Vorsitzenden dem Schützenbruder Karl Westefehr. Dem bisherigem Vorsitzenden August Ahlers dankte man stehend mit viel Beifall für sein gezeigtes Vereinsinteresse. Am Festumzug anläßlich der Stadtwerdung Ochtrups am 20. 11. 1949 beteiligte sich eine Fahnenabordnung des Schützenvereins Lamberti-Mark. Im Ausflugslokal "Zur Erholung" wurde am Abend dieses denkwürdigen Tages vereinsintern eine kleine Feier vom Vorstand organisiert. In einer Generalversammlung Ende 1949 wurde anläßlich einer geheimen Wahl der frühere 1. Vorsitzende August Ahlers erneut zum Vorsitzenden gewählt. Er beantragte zum Schützenfest 1950, die stark in Mitleidenschaft gezogene Vogelstange zu reparieren. Dieses wurde auch noch im Laufe des Jahres in vorbildlicher Teamarbeit durchgeführt.
Am ersten Juliwochenende 1950 feierte man im Festzelt auf der Hundelohschen Wiese hinter dem Kolonialwarengeschäft Kipp am Postdamm das traditionelle Schützenfest unter Leitung von Oberst Gregor Gesenhues und Hauptmann Herrnann Otto. Der langjährige Vogelbauer Albert Timmermeester, ein sehr aktives Vereinsmitglied, hatte zu diesem Fest einen besonders prächtigen Vogel gemacht.
Der Vogelbauer selbst war es, der unter vielen Bewerbern nach hartem Ringen den glücklichen letzten Schuß tat. Albert Timmermeester nahm seine Frau Henrika geb. Bröker zur Königin. In schöner Harmonie verliefen die drei Schützenfesttage.
Im Jahre 1951 wurde durch Versammlungsbeschluß unter starker Beteiligung der Vorstände und der Schützenbrüder am Festumzug anläßlich des Jubelfestes 300-jähriges Bestehen unseres Nachbarschützenvereins Oster teilgenommen. Dieses Fest wurde in großartiger Manier am Pfingstmontag, dem 14. Mai 1951 gefeiert.
Am 27. Mai 1951 konnte der befreundete Schützenverein Rothenberge ebenfalls auf 300 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken. An diesem Festumzug nahm eine Fahnenabordnung teil. Kleine Gastgeschenke wurden beiden Vereinen aufgrund der freundschaftlichen Verbundenheit überreicht.
Im Jahre 1951 fand erstmals nach dem Kriege wieder ein Pokalschießen im Vereinslokal Bücker statt - dieser Pokal wurde 1936 vom Ehrenmitglied Richard Wieschebrink gestiftet - und im gleichen Jahr von August Ahlers mit 35 Ringen als Wanderpokal für zwei Jahre gewonnen.
Eine neu angeschaffte Jugendkette konnte von unverheirateten Mitgliedern im Alter von 18 bis 25 Jahren ausgeschossen werden, dieser Wettbewerb soll laut Beschluß ebenfalls alle zwei Jahre stattfinden. Auf Beschluß der Versammlung vom 24. 5. 1952 wurde der Spielmannszug "Lamberti-Mark" mit einer Stärke von acht Spielleuten gegründet. Instrumente wurden vom Schützenverein angeschafft. Das im gleichen Jahr stattfindende Schützenfest wurde schon vom vereinseigenen Spielmannszug verschönert. Das Schützenfest 1952 wurde vom 21. - 23. Juni gefeiert. Am Sonntagnachmittag beteiligten sich Bürgermeister Schmale und Amtsdirektor Möllering am Festumzug. Nach hartem Ringen um die Königswürde blieb Clemens Scho der Sieger und somit Schützenkönig. Er nahm seine Frau Amalia geb. Timmermeester zur Königin. Einmalig in der Vereinsgeschichte ist bis dato, daß die alte Königin, Frau Timmermeester, ihre Tochter krönen konnte.
Erstmals trat der Spielmannszug "Lamberti-Mark" in der weiteren Öffentlichkeit - jetzt schon verstärkt auf 16 Spielleute - auf, indem man der Einladung des Schützenvereins Einigkeit zu dessen 25-jährigem Jubiläum am 13. 7. 1952 gerne Folge leistete, und nahm diese Gelegenheit mit großer Beteiligung wahr.
Anläßlich einer von 45 Schützenbrüdern besuchten Generalversammlung im Lokal Paßlick, Laurenzstraße, wurde auf Antrag und durch "Geheime Wahl" per Stimmzettel beschlossen, die Gaststätte Paßlick ab sofort als Vereinslokal zu nutzen. Der 1. Vorsitzende August Ahlers dankte für die langjährige gute Aufnahme im Hause Bücker-Herbering, dem alten Vereinslokal. Während der Generalversammlung am 15. 2. 1953 übergab der 1. Vorsitzende August Ahlers dem neuen Vereinswirt Karl Paßlick die Gedenktafel der Gefallenen des 1. Weltkrieges mit den Worten, diesen Wertgegenstand des Schützenvereins einen besonderen Platz im Lokal einzuräumen. Herr Paßlick gelobte, ab sofort einen Vorzugsplatz zu gewähren.
Im Februar 1953 schaffte der Schützenverein Lamberti-Mark einen neuen Pokal an. Dieser war ursprünglich als Wanderpokal für alle Qchtruper Schützenvereine gedacht, jedoch nach Befragen aller damaligen Vorsitzenden der Ochtruper Schützenvereine für diesen Zweck abgelehnt. Somit wurde dieser Pokal als neuer vereinseigener Pokal genutzt und intern in verschiedenen Lokalen Ochtrups ausgeschossen.
Nachdem der vereinseigene Spielmannszug sich personell verstärkte, wurden nach Abschluß des ersten Jahres Uniformen angeschafft. Beim ersten öffentlichen Auftritt anläßlich eines Wettstreites in Laer, wurde auf Anhieb der fünfte Platz belegt. Fahnenabordnung und Spielmannszug nahmen in diesem Jahr auf Einladung des Schützenvereins Epe am Festzug anläßlich des 325-jährigen Bestehens teil.
Erstmals trafen sich alle Vorstände der Ochtruper Schützenvereine zur Abstimmung geplanter Festtermine des jeweiligen Jahres am 11. 10. 1953 im Lokal Paßlick. Einladender Verein war der Schützenverein Lamberti-Mark. Auf der Generalversammlung am 9. 1. 1954 dankte nach 30-jähriger Vereinsführung der 1. Vorsitzende August Ahlers aus Altersgründen ab. Alle Anwesenden dankten ihm für seine umsichtige Vereinsführung durch die vielen Jahre und ernannten ihn einstimmig zum Ehrenvorsitzenden. Mit Stimmenmehrheit wurde Schützenbruder Hermann Otto zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt.
Auf Einladung des Schützenvereins Bilk zu dessen 125-jährigem Vereinsjubiläum beteiligte sich am 9. 5. 1954 eine Fahnenabordnung und übergab als Gastgeschenk einen Fahnennagel. Am darauffolgenden Wochenende feierte der Schützenverein Welbergen sein 325-jähriges Bestehen. Am Festzug beteiligte sich eine große Anzahl Schützenbrüder mit Fahnenabordnung. Musikalisches Geleit gewährte unserer Abordnung und der des Schützenvereins Oster die Intfeldsche Kapelle. Den Welbergener Freunden wurde ein Fahnennagel überreicht.
Am ersten Juniwochenende 1954 wurde auf dem Festzelt, das auf der Wiese neben dem Vereinslokal Paßlick aufgestellt war, drei Tage unter starker Beteiligung und in bester Harmonie gefeiert. Am Sonntag unter der Vogelstange gab es doppelten Anlaß zur Freude. Nach hartem Ringen um die Königswürde schoß mit dem 271. Schuß Schützenbruder Josef Wenningmann den Vogel ab und erkor seine Gattin Maria geb. Stücker zur Königin. Kurz bevor Josef Wenningmann die Königswürde errang, wurde die deutsche Fußballnationalmannschaft mit einem 3:2-Sieg über Ungarn Fußballweltmeister.
Bereits im März 1955 trafen sich mehrere besonders aktive Vereinsdamen und beschlossen, in einer Versammlung im Vereinsbezirk, dem Schützenverein Lamberti-Mark zum bevorstehenden Jubelfest eine neue Vereinsfahne zu schenken. Aufgrund eines bevorstehenden Wohnungswechsels schied der 1. Tambourmajor des Spielmannszuges Rudi Furch nach verdienstvoller Pionierarbeit in den Gründerjahren aus. Einstimmig gewählt wurde sein Nachfolger Rudi Ahlke, der als erste Bewährungsprobe sofort einen großen Musikwettstreit in Wildeshausen bei Bremen mit seinen Spielleuten bestand. Auf Einladung des Schützenvereins Niederesch zu dessen erstem Schützenfest mit Fahnenweihe am 22. 7. 1956 nahm eine größere Abordnung unseres Vereins mit Spielmannszug teil.
Die vereinseigene Vogelstange mußte mit erheblichem Kostenaufwand und dankenswerter Selbsthilfe aufgrund behördlicher Forderungen mit einem Kugelfang gesichert werden. Alle Schützenbrüder tragen unter Kostenbeteiligung des Vereins einheitliche Mützen. Nach intensiver Vorbereitung, es wurden u.a. neue Uniformen für den Festvorstand angeschafft, konnte am ersten Juliwochenende 1956 unter Leitung von Oberst Heinrich Hüntemann bei herrlichem Wetter ein schönes Schützenfest gefeiert werden.
Nach hartem Ringen um die Königswürde und außerordentlich starker Beteiligung beim Vogelschießen wurde mit dem 273. Schuß zur Freude aller Anwesenden Josef Verboom neuer Schützenkönig, der sich seine Braut Inge Elling zur Königin nahm.
Als langfristige Vorbereitung für das Jubelfest "50 Jahre Schützenverein Lamberti-Mark" im Jahre 1958 wurde bereits im Januar 1957 mit vereinsinternen Besprechungen begonnen. Die Frauen des Vereins stifteten zu diesem Jubiläum eine neue zweite Vereinsfahne. Der Verein selbst hat nach vielen Vorgesprächen das Vorhaben, pünktlich zum Jubiläum eine holzgeschnitzte und nach Vorschlägen gearbeitete Gedenktafel für die gefallenen und vermißten Schützenbrüder beider Weltkriege anzuschaffen. Für das großzügige und relativ aufwendig holzgeschnitzte Ehrenmal, wurden an alle Schützenbrüder Bausteine verkauft, so daß auch diese Kasse stimmte. Nach Absprache mit Vereinswirt Karl Paßlick wurde die Ehrentafel vorübergehend auf seinem Anwesen aufgestellt. Es darf nicht unerwähnt bleiben, daß bei der "Aktion Ehrentafel" die Schützenbrüder Gerhard Gerthuis und Bernhard Oelerich maßgeblichen Anteil hatten, wobei Gerhard Gerthuis die Organisation und Bernhard Oelerich die Anfertigung übernahm. Bei dieser Gelegenheit ist auch die besondere Aktivität des Schützenbruders Franz Katthöfer hervorzuheben, der stets nach alter Tradition und Sitte das Abbrennen des Poaskenstakens, jeweils am Ostersonntag, im Vereinsbezirk organisierte und nach Mustervorschlägen Kerzenhalter für das neue Ehrenmal anfertigte.
Nach langer und intensiver Vorbereitung durch Vorstand, Festkommitee und Festvorstand wurde vom 14. - 17. 6. 1958 das Jubelfest anläßlich des 50-jährigen Bestehens des Schützenvereins Lamberti-Mark gefeiert. Ein besonders großes und schön geschmücktes Festzelt wurde für Stunden und Tage für Gäste und Schützenbrüder eine Stätte eitler Freude. Am Samstagnachmittag wurde die von Bernhard Oelerich gefertigte Ehrentafel für die gefallenen und vermißten Schützenbrüder beider Weltkriege unter großer Beteiligung der Schützenbrüder und vieler Gäste von Herrn Pastor Oechtering eingeweiht. Nach einer Gedenkrede des 1. Vorsitzenden Hermann Otto und einem zu Herzen gehenden Prolog von Herrn Fasen wurde der große Zapfenstreich von der Intfeldschen Kapelle vorgetragen.
Unser Spielmannszug bestach an diesen Festtagen durch sein gutes Spiel in schicker Uniform, wozu eigens neue Marinekragen für alle Spielleute angeschafft wurden. Während des Gottesdienstes am Sonntagmorgen in der Pfarrkirche St. Lamberti wurde die neue von Vereinsdamen gestiftete Fahne von Pastor Oechtering kirchlich geweiht. Durch das saubere, einheitliche Bild der Marschordnung, begründet durch die erstmals von allen Schützenbrüdern getragenen neuen Mützen, wurde der sehr schöne Festzug von vielen Zuschauern als gut beurteilt. Nach hartem und fairen Wettkampf konnte sich zur Freude aller Anwesenden Josef Schapdick als Jubelkönig in die Analen des Vereins eintragen. Zur Königin erkor er seine Gattin Maria geb. Scheipers. Am großen Festumzug am Sonntagnachmittag nahmen Abordnungen von 17 geladenen Vereinen teil. Am Montagmorgen fand anläßlich des Jubiläums ein vereinsinternes Kaiserschießen statt. Mit dem 160. Schuß wurde unter großem Jubel Bernhard Stücker als Kaiser gefeiert, der seine Gattin Maria geb. Scheipers zur Kaiserin erklärte. Als besonderes Merkmal ist zu erwähnen, daß Bernhard Stücker genau 25 Jahre vorher die Königswürde errang.
Unter reger Beteiligung der gesamten Schützenfamilie Lamberti-Mark, befreundeter Vereine und Abordnungen, vieler Ehrengäste und der guten musikalischen Begleitung dieser Tage durch die Intfeldsche Kapelle und unseres Spielmannszuges, ging ein gutorganisiertes Jubiläumsfest zu Ende. Während einer gutbesuchten Generalversammlung am 13. 7. 1958 wurde Schützenbruder Bernhard Oelerich aufgrund seiner Verdienste bezüglich der Erstellung der Ehrentafel einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt.
Am 18. 1. 1959, anläßlich einer Generalversammlung, wurde turnusgemäß von acht sich zur Verfügung stellenden Schützenbrüdern, mit Stimmenmehrheit Bernhard Stücker zum 1. Vorsitzenden gewählt. Die Versammlung dankte dem scheidenden 1. Vorsitzenden Hermann Otto für den verdienstvollen Einsatz und die gute Führung des Vereins und sprach Bernhard Stücker das Vertrauen aus. Zu Beginn des Sommerfestes im Jahre 1959 wurde Schützenbruder B. Oelerich die Urkunde zur Ehrenmitgliedschaft überreicht. An diesem Abend wurde Fabrikant Albert Engbers nach letztem Generalversammlungsbeschluß ebenfalls aufgrund seiner großen Verdienste um den Schützenverein mittels einer Urkunde zum Ehrenmitglied ernannt. Nach langer und guter Vorbereitung feierte man vom 16. - 18. Juli 1960 ein recht gut besuchtes und harmonisches Schützenfest. Bei der Kranzniederlegung an unserer neuen Ehrentafel im Vereinslokal Paßlick gedachte man aller Gefallenen, Vermißten und Verstorbenen und hob hier besonders die Verdienste des vor kurzer Zeit verstorbenen Ehrenvorsitzenden August Ahlers hervor. Anschließend wurden durch den 1. Vorsitzenden Bernhard Stücker die besonders aktiven und verdienstvollen Veteranen Gerhard Gerthuis und Albert Verboom für 50-jährige Mitgliedschaft im Verein mit einer Plakette geehrt. Nach hartem Ringen um die Königswürde stand mit dem 193. Schuß Willi Trapmann als König fest, der seine Gemahlin Adele geb. Wessels als Königin erkor.
Nach langen Vorverhandlungen stellte Fabrikant Heinz Laurenz als Pachtgrundstück für ein neu geplantes und besprochenes Ehrenmal die Parzelle zwischen Laurenzstraße und Postdamm zur Verfügung. Nachdem im Vereinsbezirk Bausteine angeboten und verkauft wurden, konnte am 25. 7. 1960 die Grundsteinlegung erfolgen, wobei ein Dokument eingemauert wurde. Durch eine einmalige Gemeinschaftsleistung vieler handwerklich geschickter Mitglieder - auch Nichtmitglieder unseres Schützenvereins beteiligten sich mit Geld- und Sachspenden - konnte diese gelungene Kriegergedächtniskapelle am 23. 4. 1961 ihrer Bestimmung übergeben werden. In einem kirchlichen Festakt nahm Pastor Oechtering nachmittags die Weihe vor und entzündete das Ewige Licht, das seinen Ursprung von der Osterkerze hat. Viele geladene Ehrengäste und eine starke Beteiligung des Schützenvereins Lamberti-Mark wurden Augenzeugen dieses historischen Augenblickes.
Trotz jahrelanger gemeinsamer guter Aufbauarbeit des vereinseigenen Spielmannszuges gab es Differenzen zwischen Vereinsvorstand und den aktiven Spielleuten. Zum Bedauern des Schützenvereins Lamberti-Mark trennte sich anläßlich einer Vorstandssitzung vom 18. 2. 1962 der Spielmannszug vom Schützenverein. Die Instrumente blieben aus rechtlichen Gründen Vereinseigentum und wurden vom Schützenverein meistbietend angeboten und verkauft. Es darf in diesem Fall nicht unerwähnt bleiben, daß seitens des Schützenvereins das Handeln und Tun seines 1. Vorsitzenden Bernhard Stücker für richtig befunden und voll unterstützt wurde.
Unter der Leitung von Oberst Karl Westefehr wurde vom 7. - 9. 7. 1962 ein Schützenfest mit sehr reger Beteiligung von Seiten der gesamten Schützenfamilie gefeiert. Mit dem 157. Schuß holte Aloys Hüntemann den Rest des Vogels von der Stange und erkor Fräulein Gisela Küper zur Königin. Recht stimmungsvolle Tage endeten mit der Bemerkung, daß der engagierte Spielmannszug Kolping Ochtrup und die Werkskapelle der Fa. Gebr. Laurenz für gute Marsch- und Tanzmusik sorgten und Festwirt Hermann Köllmann ein gut organisiertes Fest in allen Details über die Bühne zog.
Anläßlich des Jubelfestes des Schützenvereins Maxhafen nahm eine Fahnenabordnung zu dessen 50-jährigem Bestehen am Festzug teil. Im Jahre 1963 wurden ferner für den gesamten Schützenverein Lamberti-Mark neue Schützenhüte angeschafft. Des weiteren wurden alle lebenden Könige mit einer vom Verein gestifteten Königsplakette geehrt. Dieses soll für die weitere Zukunft beibehalten werden. Ebenfalls im Jahre 1963 wurde der vom Ehrenmitglied Bernhard Oelerich gefertigte Fahnenschrank im Vereinslokal "Lamberti-Krug" am vorher bestimmten Platz eingebaut und seiner Bestimmung übergeben.
Am 3. Juliwochenende 1964 wurde traditionell drei Tage mit viel Freude und in bester Harmonie Schützenfest gefeiert. Die Königswürde errang nach hartem Ringen und guter Beteiligung unter großem Jubel Schützenbruder Theo Flensberg, der seine Braut Magdalene Mensing zur Königin nahm. Während des Festgottesdienstes am Sonntagmorgen gestaltete unter starker Beteiligung des Schützenvereins, die Werkskapelle Gebr. Laurenz die heilige Messe mit. Dieses Hochamt wurde als Deutsche Messe von Franz Schubert gespielt und fand in der Öffentlichkeit großen Anklang.
Von der Stadt Ochtrup wurde nach Festlegung des Bebauungsplanes Kuhweide die bisherige alte Vogelstange an der jetzigen Weidenstraße/Ecke Feldkamp für unbenutzbar erklärt. Somit mußte der Schützenverein Lamberti-Mark im Jahre 1965 auf die Suche nach einer neuen Schießanlage gehen. Von der Fa. Gebr. Laurenz konnte erfreulicherweise das heute genutzte Grundstück im Austeresch angepachtet werden. Viele tatkräftige Hände errichteten hier in kurzer Zeit auf einem stabilen Betonsockel die heutige Vogelstange, die pünktlich zum Schützenfest 1966 ihrer Bestimmung übergeben werden konnte. Durch Beschluß der Vorstandssitzung vom 17. 11. 1965 wurden die Satzungen des Vereins aufgund eines erweiterten Bebauungsplanes dahingehend geändert, daß die Gellenbeckstraße nun zum Vereinsbezirk gehört. Nachdem der Festplatz an der neuen Vogelstange gesäubert, planiert und eingezäunt war, konnte das Schützenfest 1966 seinen Lauf nehmen.
Höhepunkt der harmonisch verlaufenen Festtage vom 22. 7. - 25. 7. 1966 war das Vogelschießen am Sonntagnachmittag. Im Endkampf um die Königswürde blieb mit dem 257. Schuß Schützenbruder Bernhard Stücker Sieger und wurde unter großem Beifall zum Königsschuß gratuliert. Er wählte sich Fräulein Marita Küper zur Königin, die als eine der jüngsten Königinnen in die Vereinsgeschichte einging.
Aus Anlaß des 350-jährigen Bestehens des Schützenvereins Weiner am 12. 6. 1966 nahm eine größere Abordnung Schützenbrüder mit Fahne am Festzug teil. Außerdem begleitete uns der Spielmannszug Lamberti. Dem Jubelverein wurde ein Präsent überreicht. Aufgrund einer Einladung des Schützenvereins Einigkeit anläßlich der 40-Jahrfeier nahm eine größere Abordnung unseres Vereins am Festzug teil und überreichte als Erinnerungspräsent einen Fahnennagel. Nachdem der Schützenverein Lamberti-Mark eine Stärke von über 250 Mitgliedern verzeichnete, wurde laut Generalversammlungsbeschluß vom 15. 1. 1967 am 1. 11. 1967 beim Amtsgericht Burgsteinfurt der Schützenverein Lamberti-Mark als "e. V." eingetragen. Mit Generalversammlungsbeschluß vom 26. 1. 1968 wurden die Mitbegründer und Männer der ersten Stunde des Vereins: Heinrich Janning, Heinrich Telker und Jakobus Verboom einstimmig zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Im 60. Jahr nach Gründung des Schützenvereins Lamberti-Mark, wurde vom 5. - 8. Juli 1968 nach alter Tradition Schützenfest gefeiert. Das Festzelt hatte erstmals seinen Standort in der Wiese unseres Gönners Franz Flaßkamp, direkt am Schützenplatz im Austeresch. Dem Protokoll ist zu entnehmen, das intensiv und froh gefeiert wurde. Den Königsschuß am Sonntag absolvierte mit dem 359. Schuß Herbert Lindenau, der seine Gattin Gisela geb. Scho zur Königin erkor. Bei der Proklamation des Königspaares wurde von den vielen Anwesenden begeistert Beifall gespendet.
Aufgrund eines Beschlusses der Mitgliederversammlung vom 30. 3. 1969, wurde dem Spielmannszug Lamberti die kostenlose Nutzung der Vogelstange im Austeresch alle zwei Jahre zugesagt. Die Schießanlage ist nach Übernahme und Benutzung dem Schützenverein wieder ordnungsgemäß zu übergeben. Im Spätherbst des Jahres 1969 wurde die Umgebung unseres Ehrenmals verschönert. Neben einer ansprechenden Pflasterung wurde eine schöne Bepflanzung der Anlage, finanziert durch Sammlungen im Vereinsbezirk, erstellt.
Nach alter Tradition im zweijährigen Wechsel wurde vom 25. - 27. 7. 1970 Schützenfest gefeiert. Dem Protokoll ist zu entnehmen, daß die Beteiligung an allen Festtagen seitens der Schützenbrüder und ihrer Familien und die Stimmung recht gut waren. Nach heftigem Kampf um die Königswürde konnte der amtierende Hauptmann Adolf Tembrockhaus mit dem 430. Schuß unter großem Jubel den Rest des Vogels von der Stange holen. Als Königin stand ihm seine Frau Anneliese geb. Holtmannspötter zur Seite. Das Amt des Hauptmanns übernahm für diese Festtage der Nachbar des Königspaares Schützenbruder Willi Trapmann.
Anläßlich der Generalversammlung vom 6. 9. 1970 wurde den Unterkassierem für ihre jahrelange Sammlung von Vereinsbeiträgen gedankt und beschlossen, ab sofort die Jahresbeiträge im Einzugsverfahren über die örtlichen Bankinstitute zu erledigen. Im Sommer des Jahres 1971 nahm eine große Abordnung des aktiven Vorstandes und des Festvorstandes unter der Begleitung des Spielmannszuges Lamberti am Festzug zum 150-jährigen Jubiläum des Heitkötter Schützenvereins in Neuenkirchen teil.
Zum Schützenfest 1972 vom 22. - 24. 7. konnte Vereinsmitglied Hermann Köllmann zum vierten Male als Festwirt nach Abgabe der günstigsten Offerte für den Verein verpflichtet werden. Die Festtage konnten bei herrlichstem Sommerwetter begangen werden und fanden ihren Höhepunkt mit dem letzten = 254. Schuß unter starker Beteiligung ernsthafter Bewerber. Unter großem Beifall wurde Königsoffizier August Woltering als König gefeiert, der seine Frau Elfriede geb. Heinebernd zur Mitregentin erkor. Den neu zu besetzenden Posten des Königsoffiziers übernahm an den folgenden Festtagen Schützenbruder Hermann Tembrockhaus.
Aus Protokollen des Jahres 1972 ist zu entnehmen, daß die Intfeldsche Kapelle, die von jeher mit gekonnter Tanz- und Straßenmusik zu den treuesten Mitstreitern des Schützenvereins zählt, auf ihr 85-jähriges Bestehen zurückblicken konnte. Anläßlich einer Feierstunde überreichte man ein Präsent. Im gleichen Jahre konnte das älteste lebende Mitglied des Vereins, Opa Heinrich Telker, seinen 90. Geburtstag feiern. Eine Abordnung des Vereins brachte Glück- und Segenswünsche zu diesem Ehrentag. Nach Gründung eines Förderkreises für den Kinderkarneval in Ochtrup und einem ersten Kinderkarnevalszug im Jahre 1973, beteiligten sich viele Vereine der Stadt, hier auch der Schützenverein Lamberti-Mark mit einem Prunkwagen. In den Jahren 1972 und 1973 wurden die verdienten Schützenbrüder Heinrich Op de Bekke und Heinrich Hüntemann durch Generalversammlungsbeschluß einstimmig zu Ehrenmitgliedern ernannt. Zum 100-Jahrfeiem dem Pfarrkirche St. Lamberti nahm anläßlich des Festzuges eine Fahnenabordnung teil. Ferner beteiligten wir uns am Gemeinschaftsgeschenk aller Schützenvereine Ochtrups zu diesem denkwürdigen Jubiläum.
Vom 12. - 14. Juni 1974 wurde traditionell im Zwei-Jahres-Rhythmus Schützenfest gefeiert. Trotz regnerischen und kühlen Wetters war die Beteiligung an allen Tagen überdurchschnittlich gut, ebenso der harte Kampf um die Königswürde. Unter großem Jubel konnte Schützenbruder Erich Bode mit dem 249. Schuß den Rest des Vogels von der Stange holen. Zur Königin erkor er seine Gemahlin Paula geb. Kersting.
Im Frühjahr 1975 wurde durch großzügige Spenden und dem aktiven Arbeitseinsatz verschiedener Schützenbrüder unser Ehrenmal von Grund auf neu renoviert und verschönert. Das Jahr 1976 kann man als Jubiläumsjahr vieler Vereine Ochtrups und Umgebung bezeichnen. Eine übliche Abordnung mit Fahne unter Leitung des amtierenden Oberst Heinrich Paßlick, der ein Präsent überreichte, nahm am Festzug anläßlich des 325-jährigen Bestehens des Schützenvereins in Rothenberge teil. Unter der Leitung des 1. Vorsitzenden Bernhard Stücker wurde mit einer personell besprochenen Abordnung auf Einladung dem Schützenverein Langenhorst ebenfalls zum 325-jährigen am 5. 6. 1976 die Ehre erwiesen. Am Montag, dem 14. 6. 1976 waren wir auf Einladung Gäste des Schützenvereins Wester zum 350-jährigen Bestehen. Der Abschluß dieses Festreigens wurde von unserem befreundeten Nachbarschaftsverein Oster gemacht. Hier wurde mit einer großen Anzahl Schützenbrüder am 4. 7. 1976 der Festzug zum 325-jährigen Bestehen verschönert. Ein spezielles Präsent wurde dem 1. Vorsitzenden Theo Brockevert überreicht. Der nachfolgende Festabend wurde in schon traditioneller kameradschaftlicher Weise im Festzelt in der Oster gefeiert. Bei den Jubiläumsfeierlichkeiten in Langenhorst, in der Wester und in der Oster überreichte als ältester amtierender Vorsitzender Bernhard Stücker, im Auftrage aller Schützenvereine Ochtrups, Pokale mit entsprechender Gravur.
Vom 17. - 19. 7. 1976 feierte man bei hervorragender Bewirtung durch das Ehepaar Vosskuhl, Emsdetten, bei strahlendem Sommerwetter und alles in allem starker Beteiligung traditionell Schützenfest. Unter vielen ernsthaften Bewerbern um die Königswürde errang unter großem Beifall Schützenbruder Alfred Timmermeester mit dem 485. Schuß die Königswürde. Zur Mitregentin erkor er seine Frau Renate geb. Engbers.
Aus gesundheitlichen Gründen trat nach fast 20-jähriger Tätigkeit Schützenbruder Bernhard Stücker als 1. Vorsitzender zurück und wurde einstimmig laut Generalversammlungsbeschluß vom 23. 1. 1977 zum Ehrenvorsitzenden des Schützenvereins Lamberti-Mark gewählt. Für eine gute Vereinsführung durch Höhen und Tiefen des Vereinslebens sei ihm an dieser Stelle nochmals recht herzlich gedankt. Ebenfalls ohne jede Gegenstimme wurde Schützenbruder Josef Niehaus zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt, wobei ihm die gesamte Schützenbruderschaft das Vertrauen aussprach. Am Anfang des Jahres 1977 verstarb der letzte Mitbegründer des Vereins, Ehrenmitglied Heinrich Janning. Ehrenmitglied Heinrich Hüntemann und Gattin konnten auf das seltene Fest der goldenen Hochzeit zurückblicken. Im Sommer des Jahres 1977 feierte der Schützenverein Einigkeit sein 50-jähriges Jubelfest. Hier nahm eine große Abordnung unseres Vereins mit Fahne unter der Leitung des 1. Vorsitzenden teil. Ein Pokal von allen Schützenvereinen Ochtrups wurde als Präsent überreicht. Anläßlich eines Festabends zum 25-jährigen Bestehen des uns befreundeten Spielmannszuges Lamberti wurde ein Pokal mit entsprechender Gravur überreicht. Auf Einladung unseres Ehrenmitglieds Albert Engbers wurden schöne, unvergeßliche Stunden zur Vollendung seines 70. Geburtstages am 22. 7. 1977 in Gronau verbracht.
Am 11. Juni 1978 nahm eine große Abordnung des Schützenvereins LambertiMark auf Einladung des Schützenvereins Langenhorst an den Feierlichkeiten zum 800-jährigen Bestehen des Stiftes Langenhorst teil. Ein gemeinsames Geschenk unter finanzieller Beteiligung aller Schützenvereine Ochtrups wurde anläßlich der Feierlichkeiten in Langenhorst von unserem Ehrenvorsitzenden Bernhard Stücker überreicht.
Vom 14. - 17. 7. 1978 wurde bei Lamberti-Mark traditionell Schützenfest gefeiert. Der 1. Vorsitzende Josef Niehaus konnte am Samstagnachmittag mit Freude und Dankbarkeit die Stiftung einer sehr wertvollen Kaiserkette durch den langjährigen Vorsitzenden und Förderer sowie Ehrenvorsitzenden Bernhard Stücker bekanntgeben. Dieses geschmackvolle und wertvolle Kleinod ist die großartige Stiftung eines Mannes, der sich als Vorsitzender nach innen und außen eng mit dem Schützenverein Lamberti-Mark verbunden fühlte. Bernhard Stücker trug sich somit zum wiederholten Mal in die Vereinsgeschichte ein. An diesem Samstagnachmittag wurden vom 1. Vorsitzenden der Ehren-vorsitzende Bernhard Stücker sowie die Ehrenmitglieder Albert Engbers, Heinrich Hüntemann, Bernhard Oelemich und Heinrich Op de Bekke für ihre uneigennützige Arbeit zugunsten des Vereins mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Bei strahlendem Sommerwetter und guter Beteiligung von Seiten des Vereins und der Bevölkerung Ochtrups wurde am Sonntagnachmittag traditionell auf den Vogel geschossen. Mit dem 367. Schuß wurde mit viel Freude und Begeisterung Schützenbruder Hans Kollosch König, der sich seine Frau Berta, geb. Engbers für die kommenden zwei Jahre als Königin erkor.
Auf Einladung des Schützenvereins Welbergen, nahm aufgrund einer guten freundschaftlichen Verbundenheit eine große Abordnung mit Vereinsfahne des Schützenvereins Lamberti-Mark am Festzug anläßlich des 350-jährigen Bestehens in Welbergen teil. Aus Anlaß des 25-jährigen Bestehens des Schützenvereins Niederesch nahm am Festzug am 6. 7. 1980 eine große Abordnung unseres Vereins teil. Senioren des Vereins wurden vom Schützenbruder Heinz Fromm in einer Kutsche im Festumzug mitgefahren. Ein gemeinsames Präsent aller Schützenvereine Ochtrups wurde am Montagabend dem Vorstand des Schützenvereins Niederesch im Festzelt überreicht.
Unter der Leitung von Oberst Hermann Küper und Hauptmann Heinrich Stücker wurde vom 11. - 15. 7. 1980 Schützenfest bei Lamberti-Mark gefeiert. Trotz schlechten Wetters war die Beteiligung sehr gut. Während des Vogelschießens - für einige Stunden war eine Wetterbesserung eingetreten - herrschte auf dem Festplatz im Austeresch Hochbetrieb. Mit dem 365. Schuß und anschließenden Begeisterungsstürmen wurde Schützenbruder Willi Engbers König 1980 und erkor zur Mitregentin seine Frau Luzie geb. Hedwig. Mit den Worten "Jetzt loat men rundgohn", begann er seine Regentschaft und so verliefen auch die Festtage in bester Harmonie.
Am 6. 7. 1981 starb plötzlich und unerwartet für Vorstand, Verein und Familie der Ehrenvorsitzende Bernhard Stücker. Fast zwei Jahrzehnte führte er durch Höhen und Tiefen des Vereinslebens und setzte sich als Pionier und Vorbild zu jeder Zeit mit Geschick für den Schützenverein Lamberti-Mark ein.
Auf Einladung des Bürgerschützenvereins Metelen nahm am Festzug zu dessen 75-jährigen Bestehen eine große Abordnung des Vorstandes, des Festvorstandes mit Fahne und Schützenbrüder am Festumzug Pfingsten 1982 teil. Begleitet wurde unsere Abordnung vom Kinderspielmannszug Heek, der mit gekonnt fröhlichen Klängen uns den langen Marsch bei großer Hitze leicht machte.
Das letzte Schützenfest vor dem Jubelfest 75 Jahre wurde bei hochsommerlichen Temperaturen und großer Beteiligung an allen Festtagen seitens der Mitglieder und deren Familien vom 16. - 20. Juli 1982 gefeiert. Den Königsschuß tat am späten Sonntagnachmittag unter großem Hallo und zur Freude aller Anwesenden Schützenbruder Hermann Küper, der die Königswürde mit dem 470. Schuß errang. Zum Mitregentin für die kommenden Tage und die folgenden zwei Jahre erkor er seine Gattin Hedwig geb. Ruhmöller.
Nachdem, wie bereits an anderer Stelle berichtet, unser Ehrenvorsitzender Bernhard Stücker plötzlich und unerwartet Mitte 1981 starb, mußte der Verein in der Folgezeit bis Anfang des Jahres 1983 den Tod aller verdienten und kameradschaftlich hochgeschätzten Ehrenmitglieder, die sich in ihrer aktiven Zeit besonders um das Wohl des Vereins bemühten, beklagen. Es sind dies die Ehrenmitglieder: Albert Engbers, Gronau; Bernhard Oelerich, Rosenstraße; Heinrich Op de Bekke, Postdamm, und Heinrich Hüntemann, An den Teichen. Ihnen allen werden wir aufgrund ihres lauteren Wesens und vorbildlicher Traditionspflege ein ehrendes Gedenken bewahren.
Am Sonntag, dem 26. 6. 1983, nahm nach guter Vorbereitung und Fahrgelegenheit mit einem modernen Reisebus, eine große Abordnung unseres Vereins mit Oberst, Festvorstand und Fahnenabordnung am Festzug anläßlich des 35-jährigen Bestehens des Schützenvereins Overdinkel in Holland teil. Im Juni 1983 wurde das Grundstück, auf dem unser Ehrenmal steht, Ecke Laurenzstraße/Postdamm, von der M. van Delden Immobiliengesellschaft gekauft und der Kauf notariell besiegelt.