Ihre Tage sind gezählt - Alfred Timmermeester baut seit 30 Jahren die hölzernen Vögel für die Schützenfeste von Lamberti-Mark
Weit breiten die beiden Schützenadler ihre geschwungenen Flügel aus. Stolz tragen sie ihre goldene Krone auf dem Kopf, ein grünweißes Fähnchen im Schnabel, und mit den Krallen halten sie das Zepter und den Reichsapfel als Zeichen der Macht.
Mit viel Liebe zum Detail hat Vogelbauer Alfred Timmermeester Königsadler und Kaiseradler für das bevorstehende Jubiläumsschützenfest von Lamberti-Mark angefertigt. Viele Stunden hat er in seiner Hobbywerkstatt gesägt, geschnitzt, geleimt, gefeilt und gedrechselt. Den Rumpf des Königsadlers hat er bewusst größer gebaut als den des Kaiseradlers. „Der Königsvogel sollte möglichst 250 bis 400 Schuss aushalten. Aber das Kaiserschießen muss schneller über die Bühne gehen", sagt Timmermeester. Er hat Erfahrung in dieser Sache, die ihm im Blut steckt. Denn sein Vater war ebenfalls Schützen-vogelbauer. Und er selbst baut nun schon seit 30 Jahren die hölzernen Tiere für Lamberti-Mark.
In den vergangenen Tagen wurden die beiden Vögel immer wieder präsentiert und begutachtet
Die Menschen, insbesondere die Schützenbrüder von Lamberti-Mark, bekommen fröhliche Gesichter beim Anblick des großen Königs- und des kleineren Kaiseradlers. Das ist die Vorfreude auf das große Ereignis: Das Jubiläumsschützenfest von Lamberti-Mark.
Noch ahnen der große Königsadler und der kleine Kaiseradler nicht, dass ihre Tage gezählt sind. Beim Königsschießen am Sonntag (6. Juli) beziehungsweise beim Kaiserschießen am Montag (7. Juli) werden sie noch einmal Glanz und Gloria erleben und die wichtigste Rolle ihres Lebens spielen. Gleichzeitig aber müssen sie ihr Leben lassen. Denn die Schützenbrüder werden um die Wette mit dem Gewehr auf die Vögel schießen und ihren Rumpf zerfetzen. Das ist nun mal das Schicksal eines Schützenvogels.