Architekten der Festkultur

Architekten der Festkultur

Tageblatt für den Kreis Steinfurt,
(Sonderveröffentlichung 03.07.2008)

Ein Schützenbruder mit Herzblut, so einer wie Alfred Timmermeester, der denkt auch im Urlaub an seinen Verein: Renate Timmermeester erinnert sich an den Moment, als sie vor einigen Jahren das Schloss Moritzburg bei Dresden besichtigten und ihr Mann plötzlich sagte: „Von diesem Schloss werden wir eine Nachbildung als Torbogen zum 100-jährigen Bestehen bauen." Zunächst hat Renate Timmermeester das nicht ernst genommen. „Aber wenn Alfred einmal eine Idee hat, dann zieht er die auch durch", bemerkt sie lachend.

Der imposante Bogen an der Ecke Postdamm / Laurenzstraße ist eine Nachbildung von Schloss Moritzburg bei Dresden. Alfred Timmermeester kam die Idee bei einem Urlaub.

Und so war es. Timmermeester erzählte seinem Nachbarn Siggi Rothe von der Idee. Der war Feuer und Flamme und meinte: „Da mach' ich mit." So ein aufwendiges Bauwerk erfordert natürlich viele helfende Hände. Zum Beispiel müssen Zeichnung und Statik angefertigt werden, was Rothes Schwager übernahm. Dann galt es, das Material festzulegen. Holz, Kunststoff, wetterfeste Pappe wurden besorgt, und Zimmermann Günter Hoffstedde stand dabei tatkräftig zur Seite. Platz für die sperrige Arbeit stellte Schützenbruder Franz-Hermann Bussmann auf seinem Bauernhof zur Verfügung. Und dort arbeitete die Bogengemeinschaft Postdamm/Laurenzstraße länger als ein halbes Jahr an dem Bauwerk.

Unendlich viele Schritte waren notwendig, bis der Festbogen stand. Filigrane Feinarbeit wurde auch den Bogenmalern abverlangt. Nach einer Vorlage des Schlosses Moritzburg bemalten Rolf Kitt und die zwölfjährige Laura Paßlick das Jubiläumstor zum Postdamm.
Stolz betrachtet Alfred Timmermeester das gelungene Werk. „Das ist alles den vielen fleißigen Helfern zu verdanken. Die Beteiligung unserer Truppe war großartig. Besonders hat es uns gefreut, dass auch Koßmanns Willi, der Älteste aus unserer Bogengemeinschaft, immer dabei war", sagt er.

Den Bogen am Ende des Postdamms in Richtung Oster schmückt eine Postkutsche. Sie erinnert an die Zeit, als diese Gefährte den alten Weg nutzten.
Den Bogen am Ende des Postdamms in Richtung Oster schmückt eine Postkutsche. Sie erinnert an die Zeit, als diese Gefährte den alten Weg nutzten.

Fleißige Helfer waren in den vergangenen Wochen und Monaten im gesamten Vereinsbezirk von Lamberti-Mark aktiv und kreativ tätig. Denn zum Jubiläum sollen insgesamt fünf imposante Festbögen die Straßen schmücken. Am Buschlandweg ging es noch in der letzten Woche vor dem Fest so richtig zur Sache. „Damit zum Schützenfest noch nicht alles verwittert ist, machen wir das auf den letzten Drücker", sagt Heinz Thebelt. Gemeinsam mit dem amtierenden König Antonius Brüggemann ist er für die organisatorischen Dinge der Bogengemeinschaft im Bereich Buschlandweg verantwortlich.

„Allen Freunden ein herzliches Willkommen zu unserem Jubiläumsfest", sagt eine Stimme vom Band, wenn man den Bogen Ecke Lambertiweg/Rosenstraße passiert.
„Allen Freunden ein herzliches Willkommen zu unserem Jubiläumsfest", sagt eine Stimme vom Band, wenn man den Bogen Ecke Lambertiweg/Rosenstraße passiert.

Am Samstagnachmittag war die Nachbarschaft eifrig damit beschäftigt, frisches Tannengrün ins wuchtige Bogengestell zu stecken. Die vielen, vielen Rosen in Rot und Weiß haben die Frauen der Bogengemeinschaft bereits gebunden. Im Laufe der Woche werden sie damit den Bogen verzieren. „Und in die Spitze des Bogens kommt ein Emblem von unserer Kapelle mit dem Ehrenmal", erzählt Heinz Thebelt.
So hat jeder der fünf Bögen sein individuelles Gesicht und seine unverwechselbare Ausstrahlung.

Der rustikale Bogen an der Einmündung Rosenstraße/Lambertiweg erinnert zum Beispiel an die Tore einer mittelalterlichen Stadt. Und wer diesen Bogen passiert, den begrüßt eine freundliche Stimme vom Band: „Allen Freunden ein herzliches Willkommen zu unserem Jubiläumsfest."
Historische Akzente setzt der majestätisch anmutende Bogen am Ende des Postdamms Richtung Oster-Bauerschaft. Diesen stilvoll mit Rosen geschmückten Bogen krönt eine Postkutsche. Sie erinnert an die Zeit, als die Postkutschen über den Ochtruper Postdamm fuhren.

Die Bogengemeinschaft Pröbstingweg/An den Teichen arbeitet in dieser Woche noch auf Hochtouren. Der Bogen zum Eingang des Festplatzes am Austeresch soll ein echter Prachtbogen werden. Mit 10 000 bunten Rosen, die die Vereinsdamen gebunden haben. „Außerdem werden wir rechts und links Schaukästen mit Fotos der vergangenen Kaiser und Könige in die Bogenwand montieren", erzählt Walter Meyningmann, einer der aktiven und kreativen Helfer beim Bogenbauen. Gemeinsam mit Ludger Theßeling hat er außerdem für die Spitze eine aufgehende Sonne kreiert. Die symbolisi

Die Bogengemeinschaft Pröbstingweg/An den Teichen arbeitete in dieser Woche auf Hochtouren am Prachtbogen für den Festplatz im Austeresch.
Die Bogengemeinschaft Pröbstingweg/An den Teichen arbeitete in dieser Woche auf Hochtouren am Prachtbogen für den Festplatz im Austeresch.
	

Damit nicht alles sofort verwittert, wurde der Bogen am Buschlandweg erst kurz vor dem Festbeginn fertig gestellt.
Damit nicht alles sofort verwittert, wurde der Bogen am Buschlandweg erst kurz vor dem Festbeginn fertig gestellt.
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