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Die alte Fahne von 1908
Anläßlich der Generalversammlung vom 20. 2. 1949 wurden verschiedene Posten des Aktiven Vorstandes neu besetzt, unter anderem übertrug man die Verantwortung des 1. Vorsitzenden dem Schützenbruder Karl Westefehr. Dem bisherigem Vorsitzenden August Ahlers dankte man stehend mit viel Beifall für sein gezeigtes Vereinsinteresse. Am Festumzug anläßlich der Stadtwerdung Ochtrups am 20. 11. 1949 beteiligte sich eine Fahnenabordnung des Schützenvereins Lamberti-Mark. Im Ausflugslokal "Zur Erholung" wurde am Abend dieses denkwürdigen Tages vereinsintern eine kleine Feier vom Vorstand organisiert. In einer Generalversammlung Ende 1949 wurde anläßlich einer geheimen Wahl der frühere 1. Vorsitzende August Ahlers erneut zum Vorsitzenden gewählt. Er beantragte zum Schützenfest 1950, die stark in Mitleidenschaft gezogene Vogelstange zu reparieren. Dieses wurde auch noch im Laufe des Jahres in vorbildlicher Teamarbeit durchgeführt.

Am ersten Juliwochenende 1950 feierte man im Festzelt auf der Hundelohschen Wiese hinter dem Kolonialwarengeschäft Kipp am Postdamm das traditionelle Schützenfest unter Leitung von Oberst Gregor Gesenhues und Hauptmann Herrnann Otto. Der langjährige Vogelbauer Albert Timmermeester, ein sehr aktives Vereinsmitglied, hatte zu diesem Fest einen besonders prächtigen Vogel gemacht.

Der Vogelbauer selbst war es, der unter vielen Bewerbern nach hartem Ringen den glücklichen letzten Schuß tat. Albert Timmermeester nahm seine Frau Henrika geb. Bröker zur Königin. In schöner Harmonie verliefen die drei Schützenfesttage.

Im Jahre 1951 wurde durch Versammlungsbeschluß unter starker Beteiligung der Vorstände und der Schützenbrüder am Festumzug anläßlich des Jubelfestes 300-jähriges Bestehen unseres Nachbarschützenvereins Oster teilgenommen. Dieses Fest wurde in großartiger Manier am Pfingstmontag, dem 14. Mai 1951 gefeiert.

Am 27. Mai 1951 konnte der befreundete Schützenverein Rothenberge ebenfalls auf 300 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken. An diesem Festumzug nahm eine Fahnenabordnung teil. Kleine Gastgeschenke wurden beiden Vereinen aufgrund der freundschaftlichen Verbundenheit überreicht.

Im Jahre 1951 fand erstmals nach dem Kriege wieder ein Pokalschießen im Vereinslokal Bücker statt - dieser Pokal wurde 1936 vom Ehrenmitglied Richard Wieschebrink gestiftet - und im gleichen Jahr von August Ahlers mit 35 Ringen als Wanderpokal für zwei Jahre gewonnen.

Eine neu angeschaffte Jugendkette konnte von unverheirateten Mitgliedern im Alter von 18 bis 25 Jahren ausgeschossen werden, dieser Wettbewerb soll laut Beschluß ebenfalls alle zwei Jahre stattfinden. Auf Beschluß der Versammlung vom 24. 5. 1952 wurde der Spielmannszug "Lamberti-Mark" mit einer Stärke von acht Spielleuten gegründet. Instrumente wurden vom Schützenverein angeschafft. Das im gleichen Jahr stattfindende Schützenfest wurde schon vom vereinseigenen Spielmannszug verschönert. Das Schützenfest 1952 wurde vom 21. - 23. Juni gefeiert. Am Sonntagnachmittag beteiligten sich Bürgermeister Schmale und Amtsdirektor Möllering am Festumzug. Nach hartem Ringen um die Königswürde blieb Clemens Scho der Sieger und somit Schützenkönig. Er nahm seine Frau Amalia geb. Timmermeester zur Königin. Einmalig in der Vereinsgeschichte ist bis dato, daß die alte Königin, Frau Timmermeester, ihre Tochter krönen konnte.

Erstmals trat der Spielmannszug "Lamberti-Mark" in der weiteren Öffentlichkeit - jetzt schon verstärkt auf 16 Spielleute - auf, indem man der Einladung des Schützenvereins Einigkeit zu dessen 25-jährigem Jubiläum am 13. 7. 1952 gerne Folge leistete, und nahm diese Gelegenheit mit großer Beteiligung wahr.

Anläßlich einer von 45 Schützenbrüdern besuchten Generalversammlung im Lokal Paßlick, Laurenzstraße, wurde auf Antrag und durch "Geheime Wahl" per Stimmzettel beschlossen, die Gaststätte Paßlick ab sofort als Vereinslokal zu nutzen. Der 1. Vorsitzende August Ahlers dankte für die langjährige gute Aufnahme im Hause Bücker-Herbering, dem alten Vereinslokal. Während der Generalversammlung am 15. 2. 1953 übergab der 1. Vorsitzende August Ahlers dem neuen Vereinswirt Karl Paßlick die Gedenktafel der Gefallenen des 1. Weltkrieges mit den Worten, diesen Wertgegenstand des Schützenvereins einen besonderen Platz im Lokal einzuräumen. Herr Paßlick gelobte, ab sofort einen Vorzugsplatz zu gewähren.

Im Februar 1953 schaffte der Schützenverein Lamberti-Mark einen neuen Pokal an. Dieser war ursprünglich als Wanderpokal für alle Qchtruper Schützenvereine gedacht, jedoch nach Befragen aller damaligen Vorsitzenden der Ochtruper Schützenvereine für diesen Zweck abgelehnt. Somit wurde dieser Pokal als neuer vereinseigener Pokal genutzt und intern in verschiedenen Lokalen Ochtrups ausgeschossen.

Nachdem der vereinseigene Spielmannszug sich personell verstärkte, wurden nach Abschluß des ersten Jahres Uniformen angeschafft. Beim ersten öffentlichen Auftritt anläßlich eines Wettstreites in Laer, wurde auf Anhieb der fünfte Platz belegt. Fahnenabordnung und Spielmannszug nahmen in diesem Jahr auf Einladung des Schützenvereins Epe am Festzug anläßlich des 325-jährigen Bestehens teil.

Erstmals trafen sich alle Vorstände der Ochtruper Schützenvereine zur Abstimmung geplanter Festtermine des jeweiligen Jahres am 11. 10. 1953 im Lokal Paßlick. Einladender Verein war der Schützenverein Lamberti-Mark. Auf der Generalversammlung am 9. 1. 1954 dankte nach 30-jähriger Vereinsführung der 1. Vorsitzende August Ahlers aus Altersgründen ab. Alle Anwesenden dankten ihm für seine umsichtige Vereinsführung durch die vielen Jahre und ernannten ihn einstimmig zum Ehrenvorsitzenden. Mit Stimmenmehrheit wurde Schützenbruder Hermann Otto zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt.

Auf Einladung des Schützenvereins Bilk zu dessen 125-jährigem Vereinsjubiläum beteiligte sich am 9. 5. 1954 eine Fahnenabordnung und übergab als Gastgeschenk einen Fahnennagel. Am darauffolgenden Wochenende feierte der Schützenverein Welbergen sein 325-jähriges Bestehen. Am Festzug beteiligte sich eine große Anzahl Schützenbrüder mit Fahnenabordnung. Musikalisches Geleit gewährte unserer Abordnung und der des Schützenvereins Oster die Intfeldsche Kapelle. Den Welbergener Freunden wurde ein Fahnennagel überreicht.

Am ersten Juniwochenende 1954 wurde auf dem Festzelt, das auf der Wiese neben dem Vereinslokal Paßlick aufgestellt war, drei Tage unter starker Beteiligung und in bester Harmonie gefeiert. Am Sonntag unter der Vogelstange gab es doppelten Anlaß zur Freude. Nach hartem Ringen um die Königswürde schoß mit dem 271. Schuß Schützenbruder Josef Wenningmann den Vogel ab und erkor seine Gattin Maria geb. Stücker zur Königin. Kurz bevor Josef Wenningmann die Königswürde errang, wurde die deutsche Fußballnationalmannschaft mit einem 3:2-Sieg über Ungarn Fußballweltmeister.

Bereits im März 1955 trafen sich mehrere besonders aktive Vereinsdamen und beschlossen, in einer Versammlung im Vereinsbezirk, dem Schützenverein Lamberti-Mark zum bevorstehenden Jubelfest eine neue Vereinsfahne zu schenken. Aufgrund eines bevorstehenden Wohnungswechsels schied der 1. Tambourmajor des Spielmannszuges Rudi Furch nach verdienstvoller Pionierarbeit in den Gründerjahren aus. Einstimmig gewählt wurde sein Nachfolger Rudi Ahlke, der als erste Bewährungsprobe sofort einen großen Musikwettstreit in Wildeshausen bei Bremen mit seinen Spielleuten bestand. Auf Einladung des Schützenvereins Niederesch zu dessen erstem Schützenfest mit Fahnenweihe am 22. 7. 1956 nahm eine größere Abordnung unseres Vereins mit Spielmannszug teil.

Die vereinseigene Vogelstange mußte mit erheblichem Kostenaufwand und dankenswerter Selbsthilfe aufgrund behördlicher Forderungen mit einem Kugelfang gesichert werden. Alle Schützenbrüder tragen unter Kostenbeteiligung des Vereins einheitliche Mützen. Nach intensiver Vorbereitung, es wurden u.a. neue Uniformen für den Festvorstand angeschafft, konnte am ersten Juliwochenende 1956 unter Leitung von Oberst Heinrich Hüntemann bei herrlichem Wetter ein schönes Schützenfest gefeiert werden.

Nach hartem Ringen um die Königswürde und außerordentlich starker Beteiligung beim Vogelschießen wurde mit dem 273. Schuß zur Freude aller Anwesenden Josef Verboom neuer Schützenkönig, der sich seine Braut Inge Elling zur Königin nahm.

Als langfristige Vorbereitung für das Jubelfest "50 Jahre Schützenverein Lamberti-Mark" im Jahre 1958 wurde bereits im Januar 1957 mit vereinsinternen Besprechungen begonnen. Die Frauen des Vereins stifteten zu diesem Jubiläum eine neue zweite Vereinsfahne. Der Verein selbst hat nach vielen Vorgesprächen das Vorhaben, pünktlich zum Jubiläum eine holzgeschnitzte und nach Vorschlägen gearbeitete Gedenktafel für die gefallenen und vermißten Schützenbrüder beider Weltkriege anzuschaffen. Für das großzügige und relativ aufwendig holzgeschnitzte Ehrenmal, wurden an alle Schützenbrüder Bausteine verkauft, so daß auch diese Kasse stimmte. Nach Absprache mit Vereinswirt Karl Paßlick wurde die Ehrentafel vorübergehend auf seinem Anwesen aufgestellt. Es darf nicht unerwähnt bleiben, daß bei der "Aktion Ehrentafel" die Schützenbrüder Gerhard Gerthuis und Bernhard Oelerich maßgeblichen Anteil hatten, wobei Gerhard Gerthuis die Organisation und Bernhard Oelerich die Anfertigung übernahm. Bei dieser Gelegenheit ist auch die besondere Aktivität des Schützenbruders Franz Katthöfer hervorzuheben, der stets nach alter Tradition und Sitte das Abbrennen des Poaskenstakens, jeweils am Ostersonntag, im Vereinsbezirk organisierte und nach Mustervorschlägen Kerzenhalter für das neue Ehrenmal anfertigte.

Nach langer und intensiver Vorbereitung durch Vorstand, Festkommitee und Festvorstand wurde vom 14. - 17. 6. 1958 das Jubelfest anläßlich des 50-jährigen Bestehens des Schützenvereins Lamberti-Mark gefeiert. Ein besonders großes und schön geschmücktes Festzelt wurde für Stunden und Tage für Gäste und Schützenbrüder eine Stätte eitler Freude. Am Samstagnachmittag wurde die von Bernhard Oelerich gefertigte Ehrentafel für die gefallenen und vermißten Schützenbrüder beider Weltkriege unter großer Beteiligung der Schützenbrüder und vieler Gäste von Herrn Pastor Oechtering eingeweiht. Nach einer Gedenkrede des 1. Vorsitzenden Hermann Otto und einem zu Herzen gehenden Prolog von Herrn Fasen wurde der große Zapfenstreich von der Intfeldschen Kapelle vorgetragen.

Unser Spielmannszug bestach an diesen Festtagen durch sein gutes Spiel in schicker Uniform, wozu eigens neue Marinekragen für alle Spielleute angeschafft wurden. Während des Gottesdienstes am Sonntagmorgen in der Pfarrkirche St. Lamberti wurde die neue von Vereinsdamen gestiftete Fahne von Pastor Oechtering kirchlich geweiht. Durch das saubere, einheitliche Bild der Marschordnung, begründet durch die erstmals von allen Schützenbrüdern getragenen neuen Mützen, wurde der sehr schöne Festzug von vielen Zuschauern als gut beurteilt. Nach hartem und fairen Wettkampf konnte sich zur Freude aller Anwesenden Josef Schapdick als Jubelkönig in die Analen des Vereins eintragen. Zur Königin erkor er seine Gattin Maria geb. Scheipers. Am großen Festumzug am Sonntagnachmittag nahmen Abordnungen von 17 geladenen Vereinen teil. Am Montagmorgen fand anläßlich des Jubiläums ein vereinsinternes Kaiserschießen statt. Mit dem 160. Schuß wurde unter großem Jubel Bernhard Stücker als Kaiser gefeiert, der seine Gattin Maria geb. Scheipers zur Kaiserin erklärte. Als besonderes Merkmal ist zu erwähnen, daß Bernhard Stücker genau 25 Jahre vorher die Königswürde errang.

Unter reger Beteiligung der gesamten Schützenfamilie Lamberti-Mark, befreundeter Vereine und Abordnungen, vieler Ehrengäste und der guten musikalischen Begleitung dieser Tage durch die Intfeldsche Kapelle und unseres Spielmannszuges, ging ein gutorganisiertes Jubiläumsfest zu Ende. Während einer gutbesuchten Generalversammlung am 13. 7. 1958 wurde Schützenbruder Bernhard Oelerich aufgrund seiner Verdienste bezüglich der Erstellung der Ehrentafel einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt.

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